Sommerfinale im Staudenbeet: So schön ist es im Herbst in deinem Garten.
Wir verraten dir, wie es in deinem Garten zum Ende des Sommers noch einmal richtig bunt wird.
Es liegt was in der Luft! Veränderung ist das Thema dieser Tage. Und die findet gut sichtbar rund um uns herum statt. Die ersten Felder sind schon lange abgeerntet. Mehr und mehr zeigt uns die Natur, dass eine neue Jahreszeit vor der Tür steht. Doch Stopp: Da geht noch was. In deinem Garten steckt noch immer viel Potenzial für Blüten- und Farbrausch, für Hülle und Fülle in den Beeten und Kübeln und damit für einen farbenfrohen Abschied vom Sommer. Spätsommer heißt das Stichwort. Und dahinter verbirgt sich eine Vielzahl an Pflanzen.
Unser Blog-Beitrag richtet sein Augenmerk dieses Mal auf genau diese Pflanzen, die uns den Abschied versüßen und mit den prächtigen Sommerblühern durchaus mithalten können.
Lass dich überraschen von der Vielfalt und den Kombinationen für dein Staudenbeet.
ca. 7 Minuten Lesezeit
Inhalt
Pflanzen für sonnige Standorte im Spätsommer:
Kapuzinerkresse, Sonnenhut, Aster, Kugeldistel, Goldrute.
Pflanzen für schattige Standorte im Spätsommer:
Hortensie, Bergwald-Storchschnabel, Lilientraube, Herbst-Anemone.
Kombinationsideen für ein farbenfrohes Staudenbeet im September.
Tipps und Tricks zur Pflege und zum Schnitt der Spätsommerblumen.
Pflanzen für sonnige Standorte im Spätsommer.
Kapuzinerkresse: Rankende Schönheit in leuchtenden Farben.
Wusstest du, dass die Kapuzinerkresse 2013 Arzneipflanze des Jahres war? Die krautige Pflanze kann nämlich viel mehr als nur durch ihre leuchtenden Blüten in Gelb-, Orange- und Rottönen bestechen. Ihre Inhaltsstoffe haben sich in medizinischen Untersuchungen als wirksam im Kampf geben Bakterien, Viren und Pilze erwiesen. In der Küche wird diese Pflanze, die auch als Salatblume, Kapernblume oder sogar indische Kresse bekannt ist, insbesondere wegen der essbaren Blüten geschätzt.
In deinem Beet mag sie sonnige bis halbschattige Standorte und feuchte, nährstoffreiche Böden. Ernte- und Blütezeit ist von Mai bis Oktober.
Sonnenhut: Richtig pflanzen und pflegen.
Bis in den Oktober hinein bringen die leuchtend gelben und markanten Blütenkörbchen Farbe in dein Staudenbeet. Insgesamt gehören 16 Arten zur Familie – und die meisten sind mehrjährig.
Die Staude wächst horstig, verbreitet sich also ohne Wurzelausläufer nicht unkontrolliert im Beet oder Garten, und dehnt sich bei guter Pflege zu größeren Beständen aus. Einige Arten, wie z. B. der Missouri-Sonnenhut erreicht eine Höhe von 40 cm. Ein echter Riese ist der Fallschirm-Sonnenhut, der bis zu 2 Meter hoch wird. Der Sonnenhut gehört zu der Familie der Korbblütler und hat seine Wurzeln in Nordamerika. Er mag vollsonnige Plätze, durchlässigen und nährstoffreichen Boden. Mit Staunässe und nasser Erde im Winter kann er nicht so gut umgehe.
Alle Arten eignen sich für dein Beet im Garten und das leuchtende Gelb lässt sich mit Farben aller Art kombinieren. Ganz schön wirken die Pflanzen in der Kombination mit Gräsern, Königskerze, Fackellilien, roten Schafgarben oder anderen Blumen, die warme Töne enthalten. Auch Astern eignen sich als Nachbarn sehr gut.
Astern: Blumenpracht von Frühling bis Herbst.
Strahlenförmig verteilen sich die spitzen Blüten – typisch Aster eben. Über 180 Arten haben sich im Verlauf der Zeit in Europa und Asien verbreitet und sind fester Bestandteil von Gärten und Parks, Balkonen und Terrassen. Was macht die pflegeleichte Sternblume so besonders? Zum einen ist es die Blütenfülle, die uns zum Ende der Gartensaison noch einmal viel Farbe in die Beete bringt. Praktischerweise ist die Pflanze auch noch wenig anspruchsvoll. Die meisten Arten mögen sonnige Standorte. Insbesondere die kleinwüchsigen Sorten eignen sich auch als Bodendecker.
Die Bodenbeschaffenheit ist abhängig von der Sortenwahl. Jetzt im September ist wieder Pflanzzeit.
Kugeldisteln: Blütenträume in Blau.
Mit ihren weißen, violetten bis blauen Blütenköpfen, die an der Spitze des Blütenstiels der aufrecht verzweigten Pflanze wie ein rundes Köpfchen sitzen, ist die Kugeldistel ein echter Hingucker.
Sie gehört zur Familie der Korbblütler. Prinzipiell findet man in den Gärten drei Spezies: die Ruthenische Kugeldistel ´Echinops ritro´, die Banater Kugeldistel ´Echinops bannaticus´ sowie die Drüsenblättrige Kugeldistel ´Echinops sphaerocephalus´.
Typisch für diese Pflanze sind die tief geteilten und gezackten dunkelgrünen Blätter mit den Stacheln und die grau filzigen Unterseiten. Von Juli bis in den September hinein dürfen wir uns über die Blütenpracht freuen – ebenso wie die Bienen, die den Nektar und den Pollen sammeln. Die Kugeldistel mag die Sonne und wächst 80 bis 120 cm in die Höhe.
Die Pflanze ist trockenheitstolerant und wird nicht von Schnecken gefressen. Sie mag lockere, wenig humose und eher trockene Böden.
Goldrute: Heimische Wildstaude mit Strahlkraft.
Diese leuchtende Staude passt gut in naturnahe Beete und gehört nicht auf die Speisekarte der Schnecken. Sie mag locker-lehmige Böden, ist sehr anpassungsfähig und ist auch in der Natur an vielen Plätzen zu Hause. Ob lichte Waldplätze oder offenes Grasland: Mit der auffallend gelben Blütenfarbe ist die Goldrute von Juli bis September vielerorts zu sehen. Sie wird ca. 60 bis 80 cm hoch.
Pflanzen für schattige Standorte im Spätsommer.
Die Hortensie: Hydrangea
Der Zierstrauch gehört für uns fest ins Bild der ländlich geprägten Bauerngärten. Doch ist diese Schönheit mit den üppigen Blüten alles andere als altmodisch. Die bekannteste Pflanze unter ihnen ist die Bauernhortensie, die von Juni bis September in violett, rosa oder weiß blüht. Neben den Klassikern wie der Rispenhortensie gibt es auch ungewöhnliche Züchtungen mit z. B. dreifarbigen Blüten. Hortensien lieben Wasser, Halbschatten und nährstoffreiche und nicht verdichtete Böden. Sie eignen sich als Beetpflanze ebenso wie als Kübelpflanze. Die Pflanze ist winterhart – mag aber den Schutz vor strengem Frost. Töpfe sollten deshalb an frostfreien Orten bei 3° C bis Grad überwintern.
Bergwald-Storchschnabel
Genügsam, fantastische silbrig-rosa Blüten und schöner Blätterkontrast: So lässt sich der Knotige Bergwald-Storchschnabel in Kürze beschreiben. Die Einzelblüten der Auslese ´Simon‘ z. B. machen die Staude zu einer besonders wertvollen Pflanze in der vielseitigen Storchschnabel-Familie.
Sie sind ungefüllt, schalenförmig und ganz zart geädert und bereichern das Beet mit Ihrer Farbenpracht von Mai bis September. Außerdem blüht diese Pflanze reichhaltiger und verträgt sogar das schattige Umfeld und den Wurzeldruck von Gehölzen. Der Bergwald-Storchschnabel wächst 30 und 50 cm hoch und ist eine bienen- und insektenfreundliche Staude. Durch das unterirdische Überwintern im Wurzelballen ist er gut winterhart. Alle zwei bis drei Jahre kann die Pflanze zur Stärkung geteilt werden. Dabei sollten schwache Wurzeln und Triebe entfernt werden.
Lilientraube
Die gut wüchsige Staude aus Ostasien trägt grasartiges Laub und gehört zu den Maiglöckchengewächsen. Die überreiche Blütenfülle in traubenartigen Blütenständen zeigt sich in den Monaten August bis Oktober. Zu dieser Zeit kann man die glockenförmigen, einfachen Einzelblüten in ihrer dunkelvioletten Färbung bewundern.
An einem passenden Standort hat z. B. die robuste Sorte ‚Money Maker‘ eine hohe Lebensdauer. Die immergrünen Blätter dieser Lilientraube sind schmal geformt und somit auch im Winter noch ein schöner Hingucker im Beet. Mit ihrem horstigen, polsterartigen Wuchs eignet sich die Glöckchentraube ‚Money Maker‘ ideal als Bodendecker. Man kann die dekorative Zierstaude auch gut verwenden, um aufsehenerregende Säume unter Sträuchern und kleineren Bäumen zu bilden oder um in Steinanlagen und an Gehölzrändern mit den vollen Blüten und deren dunkelvioletten Farbe Akzente zu setzen.
Die Pflanze wächst bis zu 45 cm hoch, mag den lichten Schatten und verträgt ca. 2 Sonnenstunden pro Tag gut. Staunässe mag sie nicht – dafür aber durchlässige und neutrale Böden.
Herbst Anemone
Ein Schmuckstück von August bis Oktober ist diese langlebige und reich blühende historische Sorte aus der Gattung der Windröschen innerhalb der Familie der Hahnenfußgewächse. Die großen Blüten bestehen aus weißen, halbgefüllten Blütenschalen und bringen das Beet noch einmal richtig zum Leuchten. Sonnige bis halbschattige Plätze in einem Beet mit Wildstaudencharakter passen zu der Pflanze ebenso wie Gehölz-Ränder. Sie wird 90 bis 110 cm hoch und verträgt einen Pflanzabstand von 45 cm.
Kombinationsideen für dein farbenfrohes Staudenbeet im September
Farbenfrohe Solisten in den Beeten sind eine Sache. Farbenfrohe Nachbarschaften, eine andere. Viele Pflanzen lassen sich kombinieren und bilden im Herbst, wenn sich andere Lieblingspflanzen schon verabschiedet haben, ein farbenfrohes Abschiedskomitee. Der schon beschriebene Sonnenhut zum Beispiel harmoniert gut zu den warmen Tönen der Aster und mit Gräsern.
Aber nicht nur Blüten können gestalterisch in Staudenbeeten eingesetzt werden. So bereiten sich einige Pflanzen im Spätsommer bereits auf das Vegetationsende vor. Gräser mit ihren sichtbaren Samenständen und der eintretenden Braunfärbung, aber auch vertrocknete Blütenstände wie vom Brandkraut, können gestalterisch mit aufgegriffen werden.